Lesung Zakhar Prilepin

09.04.2013

Sankya, der jugendliche Protagonist dieses Romans (im Original 2006 erschienen) über Revolte, Liebe und Verrat, ist Mitglied einer militanten regimekritischen Gruppierung. Nach heftigen Krawallen in Moskau ist ihm die Sicherheitspolizei auf der Spur. Er flieht aufs Land und lebt vom spärlichen Gehalt der Mutter, die unter schlechtesten Bedingungen in einer Fabrik arbeitet und dem Leben ihres Sohnes völlig verständnislos gegenübersteht.

Bald glaubt Sankya sich sicher und nimmt wieder Kontakt mit seiner Freundin auf – doch er gerät in einen Hinterhalt und wird verhaftet. Im Gefängnis wird er Opfer von Folter und Erniedrigung. Prilepin, der mit diesem sozialrealistischen Roman an Gorkis „Mutter” anknüpft, zeigt drastisch die Dynamik politischer Radikalisierung und die fatalen Folgen von Gewalt.

„Es ist kein Zufall, dass einer der besten russischen Gegenwartsautoren Jahre warten musste, bevor er ins Deutsche übersetzt wurde. Zakhar Prilepin gehört zu den angry young men in Russland, die von der Literatur mehr als Unterhaltung fordern, sich dabei aber weit aus dem Fenster lehnen.“ (Ulrich M. Schmid, NZZ)

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